1. Tag Anreise in die Baskenmetropole
In der Vergangenheit nannte man Bilbao das spanische Ruhrgebiet. Es war vor allem ein Zentrum des Schiffbaus und damit ein Motor der Industrialisierung in Spanien. Heute hat die Stadt ein gänzlich anderes Image: Bilbao gilt als Metropole des Genusses, und damit sind sowohl kulinarische als auch künstlerische Höhepunkte gemeint. Nach Ihrer Ankunft haben Sie Zeit zu einer ersten Begegnung mit einer der lebendigsten Städte Iberiens. Am Abend lernen wir uns bei einem gemeinsamen Abendessen kennen und genießen schon zu Beginn der Reise die 'Pintxos'. So werden in dieser Region die Tapas genannt. Wir kommen auch kulinarisch im Norden Spaniens an. (A)
Städte
Bilbao
2. Tag Guggenheim und die »Sieben Straßen«
Willkommen in einer Stadt der Brücken! Über den Río de Bilbao spannen sich etliche moderne Konstruktionen, die in ihrer Gestaltungsfreude allerdings vom Bau des Guggenheimmuseums übertroffen werden. Mit einem sensationellen Neubau warf die Stadt sogar Salzburg und Venedig aus dem Rennen um die Errichtung eines Mekkas der modernen Kunst. Wir schauen uns die Sammlungen an. In der Altstadt besuchen wir die Kathedrale und legen im Viertel Siete Calles eine Pause ein. (F)
Sehenswürdigkeiten
Altstadt von Bilbao
Städte
Bilbao
3. Tag Der Kölner Dom in Spanien?
In Santo Domingo de la Calzada sind nicht nur die berühmten Hühner zu sehen, die in einem Käfig in der Kathedrale an ein Wunder auf dem Jakobsweg erinnern. Der Altar in dieser Kirche gehört zu den besten Werken der Renaissance in Spanien. Die Türme erinnern dabei an das Aussehen von denen des Kölner Doms. Schon lange vor der Fertigstellung der rheinischen Ikone der Gotik gelangten Baupläne nach Burgos und wurden dort prompt umgesetzt. Die Stadt des Cid schmückt sich seither mit einer der größten Kathedralen im französisch-gotischen Stil. Wir besichtigen dieses Wunderwerk des Hochmittelalters und die zugehörige Schatzkammer, und in der Kartause von Miraflores lernen wir das letzte Meisterwerk des Bildhauers Gil de Siloé kennen. 180 km (F)
Städte
Santo Domingo de la Calzada
Burgos
4. Tag In den Picos de Europa
Die Ursprünge des mittelalterlichen, christlichen Spaniens liegen im Kalksteinmassiv der Picos. Hierher hatten sich die christlichen Widerstandszellen gegen die maurische Eroberung der Iberischen Halbinsel zurückgezogen. Die Wurzeln der »Reconquista«, der Rückgewinnung Spaniens, liegen also genau hier, im ältesten Nationalpark Spaniens. Und jedes Zeugnis aus dieser frühen Zeit ist somit ein kulturhistorisches Kleinod und zugleich ein Symbol für die Beharrlichkeit der Spanier. Inmitten der eindrucksvollen Gebirgslandschaft sehen wir in Santa María de Lebeña eine Kirche im mozarabischen Stil, der von der islamischen Kunst beeinflusst wurde. In Covadonga suchen wir die »Heilige Höhle« auf, in die sich Pelayo während der ersten siegreichen Schlacht gegen die Mauren zurückgezogen hatte. Es ist die Stätte des spanischen Nationalstolzes schlechthin. Kein Wunder also, dass die Höhle zu den geheimen Lieblingsorten der Spanier zählt! 290 km (F, A)
Sehenswürdigkeiten
Nationalpark Picos de Europa
Picos de Europa
5. Tag Kostbarkeiten der Präromanik
Entlang der Berge der Picos de Europa erreichen wir schnell die asturische Hauptstadt Oviedo. Die Kathedrale bewahrt in ihrer »Heiligen Kammer« die kostbaren Kreuze der asturischen Könige auf, einzigartige Preziosen früher spanischer Goldschmiedekunst! Oberhalb der Stadt liegt das bedeutendste Denkmal aus jener Zeit, Santa María del Naranco, die Palastkapelle König Ramiros´ I. Das uralte Gewölbe, die feinen Skulpturen, der Blick von der Terrasse hinunter auf Oviedo: selbstredend ein Fall für die UNESCO-Welterbeliste. Knapp oberhalb findet sich mit San Miguel de Lillo ein weiteres Beispiel für diese Architektur. 110 km (F)
Sehenswürdigkeiten
Picos de Europa
Städte
Oviedo
6. Tag Die schönste aller Kathedralen
Bevor wir wieder zurück auf den Jakobsweg fahren, erweisen wir ein letztes Mal einem asturischen Königsbau die Ehre: Santa Cristina de Lena zeigt den ganzen Einfallsreichtum der frühen Architekten, die hier sogar byzantinische Formen verwendet haben - mitten in Nordspanien! Genau ein Drittel kleiner als die Kathedrale von Reims und die meisten erhaltenen Glasfenster der Gotik - nach Chartres natürlich: Die Kathedrale von León gilt als eine der schönsten überhaupt. Doch in der lebenslustigen alten Königsstadt gibt es noch ein zweites Wunder sakraler Kunst: Das Panteón de los Reyes, die Grablege der Könige von Kastilien und León, bietet uns einzigartig gut erhaltene Fresken der Romanik. Ein Bummel über die Plaza Major beschließt einen unvergesslichen Tag für Freunde alter sakraler Kunst. 145 km (F)
Sehenswürdigkeiten
Kathedrale St. Maria de la Regla
Städte
León
7. Tag Antoni Gaudí und der Bischof
Der Katalane Antoni Gaudi, der wichtigste spanische Vertreter des Modernisme, schuf in der alten Römerstadt Astorga einen Palast für den Bischof - dem dieser allerdings nicht gefiel. In dieses »Märchenschloss« wollte kein Bischof einziehen. Heute befindet sich das Pilgermuseum für den Jakobsweg darin. Wir besichtigen es, um uns über dieses historisch so wichtige Phänomen zu informieren. Und selbstverständlich wird auch eine Kostprobe der berühmten »Schokolade von Astorga« nicht fehlen. Die Puerta del Perdón steht in Villafranca del Bierzo auf dem Programm. Hier finden Pilger, die es nicht mehr nach Santiago schaffen, bereits die Vergebung ihrer Sünden. Wir setzen unseren Weg nach Santiago fort und besuchen das Bergdorf O Cebreiro, in dem sich einst Wunderbares zugetragen haben soll. 330 km (F, A)
Städte
Astorga
Villafranca del Bierzo
8. Tag Ziel der Sehnsüchte
Der Vormittag gehört dem Heiligen Jakob: Die größte romanische Kirche der Welt verdient unsere Aufmerksamkeit. Fast alle Baustile finden sich an diesem Mammutwerk. Doch daneben sollten wir die Plätze und Gassen der Altstadt nicht vergessen! Eine der großartigsten Manifestationen der europäischen Architektur wird uns begeistern. Den Nachmittag können Sie dann in eigener Regie nutzen, um die unvergleichliche Atmosphäre Santiagos auszukosten. (F, A)
9. Tag Ende der Welt
Es geht ans Ende der Welt: Hinter dem Kap von Finisterre haben die Menschen des Mittelalters nichts Gutes mehr erwartet. Und so verstand sich Santiago auch als Bollwerk gegen das Böse. Im äußersten Westen Galiciens haben sich Zeugnisse einer ursprünglichen Volkskultur erhalten, zu denen die Getreidespeicher, die sogenannten Hórreos, gehören. Die pittoresken Dörfer wirken auf uns wie ein großes Freilichtmuseum. 165 km (F, A)
Städte
Finisterre