1. Tag Anreise nach Madrid
Koffer gepackt? Dann kann es ja losgehen! Flug in die spanische Hauptstadt. Die quirlige Metropole erleben Sie schon auf dem Transfer zum Hotel. Sie haben einen frühen Flug gewählt? Dann erkunden Sie Madrid doch schon etwas auf eigene Faust. Steht Ihnen der Sinn nach einem Spaziergang im Retiro-Park oder lassen Sie sich in den Pracht- und Einkaufsstraßen von der Movida, dem bunten Treiben, anstecken. Am Abend treffen wir uns zum gemeinsamen Tapasessen in einem Restaurant, lernen uns kennen und stimmen uns auf die Reise ein. (A)
Sehenswürdigkeiten
Stadtpark El Retiro
Städte
Madrid
2. Tag Madrid: junge Hauptstadt und alte Kunst
Auf unserem Rundgang treffen wir auf bedeutende Männer der Geschichte: Kastilische Könige am Palacio Real, spanische Habsburger auf der Plaza Mayor, Bourbonen an der Puerta de Sol und an der Plaza de Espana treffen wir auf Cervantes, aber: Was wären sie ohne ihre Königinnen, was Don Quijote ohne Dulcinea? Wir besuchen das Ateneo, den Kultur- und Literatentreff im Herzen von Madrid, wo ab 1921 Emilia Pardo Bazan und spätere Mitstreiterinnen den illustren Männerclub revolutionierten und wir sprechen mit Mitgliedern der Frauenbewegung über aktuelle Themen der Gleichstellungs- und Frauenpolitik. Mit dem Prado erwartet uns dann ein Höhepunkt der darstellenden Kunst: wir konzentrieren uns auf die großen spanischen Maler Velazquez, Greco und Goya - ihre Motive und Musen: Hochadel und Hofdamen, Heilige und Sünder. Am Abend halten die Bars und Restaurants der Stadt Spezialitäten aus ganz Spanien bereit. (F)
Sehenswürdigkeiten
Palacio Real
Plaza Mayor
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Madrid
3. Tag Isabellas Triumph - Krönungsstadt Segovia
Wie ein Schutzwall liegen die Granitberge der Sierra de Guadarrama im Norden von Madrid. Mühsam und gefährlich waren die Pässe früher zu bewältigen, heute unterfahren wir sie bequem durch Tunnel und erreichen dahinter die weiten Landschaften Altkastiliens. An einer der alten Römerstraßen liegt Segovia mit dem gigantischen Aquädukt über der mittelalterlichen Altstadt, ein Besuchermagnet. Aber vor allem der mächtige Alcazar, hoch über dem Tal gelegen, mit einmaligen Ausblicken in die Berge, ist märchenhafte Filmkulisse und war die bevorzugte Wohnburg der kastilischen Könige. Von hier aus ritt Isabella am 13. Dezember 1474 zur Plaza Mayor um sich nach vielen Widerständen ihrer Familie zur rechtmäßigen Königin proklamieren zu lassen. Wir spazieren die Burgmauer entlang zur Kathedrale und zum Judenviertel, bewundern die vielen Baustile und genießen die Altstadt. Der Tag klingt mit dem traditionellen Spanferkelessen im berühmten Altstadtrestaurant von Candido aus. 90 km (F, A)
Städte
Madrid
Segovia
4. Tag Schatzkammer Kastilien - das Kernland einer Königin
Auf dem Weg in die Universitätsstadt Salamanca kommen wir Isabella ganz nah. In Arevalo, dem kleinen Städtchen abseits des Hofes ihres Halbbruders König Heinrich, musste sie und ihre Mutter mehrere Jahre in der Verbannung leben. In Madrigal de las Altas Torres heirateten ihre Eltern und hier wurde sie am 22. April 1451 geboren. In der Kirche San Nicolas wird ihr angeblicher Taufstein gezeigt und auch hier scheint die Zeit still zustehen. In diesen mittelalterlichen Städtchen und ohne Luxus wuchs sie zu einer selbstbestimmten jungen Frau heran. Auch die reiche Marktstadt Medina del Campo und das Castillo de la Mota, waren Schauplatz der viele Generationen dauernden Erbstreitigen ihrer Familie. Durch die berühmte Weinregion Rueda erreichen wir mit Salamanca eine der schönsten Städte Kastiliens. Ein erster Spaziergang klingt an der Plaza Mayor aus, dem Treffpunkt von Jung und Alt, - hier heißt es Eintauchen und genießen bei Tapas und Tinto! 200 km (F, A)
Städte
Salamanca
5. Tag Altehrwürdige Universität und unbotmäßige Studenten
Das Aufeinandertreffen von Professoren und Studenten war oft konfliktreich, und Kirche und König rangen um Meinungshoheit. Nach Bologna und Paris wurde hier 1218 vom König von Leon die 3.älteste Universität Europas gegründet. Eine Generation später vereinte Alfons X. Kastilien und Leon und erreichte von Papst Alexander IV. die Anerkennung der Lehrhoheit, immerhin war Alfons ein Urenkel vom Staufer Barbarossa. Auch Isabella drückte der Universität ihren Stempel auf: der Zentralbau mit der plateresken Fassade ist ein berühmter Blickfang. Nebenan liegen gleich 2 Kathedralen, die wir besuchen, und wir spazieren zur römischen Brücke und zum Kloster San Esteban. Hier wurde die Schule von Salamanca gegründet, die die Frage der Menschenrechte diskutierte und revolutionierte, was besonders die Situation der indigenen Völkern in den spanischen Eroberungen verbessern sollte und sich auch auf die Stellung der Frau auswirkte, leider damals erst einmal nur auf dem Papier. Die Sprache wird auch ein Thema sein, wenn wir uns mit Studentinnen und Dozentinnen treffen, die hier ihre Sprachkenntnisse vertiefen. (F)
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León
Salamanca
6. Tag Teresa von Ávila und ihre Wunder
Wir erreichen Avila, umgeben von einer kompletten romanischen Stadtmauer, ein Schmuckstück mittelalterlicher Baukunst. Hierhin flieht die 20-jährige Teresa vor Verheiratung, um im Kloster als Nonne zu leben. Sie scheitert aber an ihrer unbedingten Suche nach Gott, fällt neun Monate lang in einen psychischen Krampf und gilt als von den Toten auferstanden, als sie ihre Nervenkrankeit überlebt. Danach beginnt ihre lange Emanzipation von der traditionellen Kirchenlehre, sie gründet ohne Erlaubnis ihre eigenen Frauenklöster, streitet mit hochrangigen Theologen und mit der mächtigen Inquisition, ja sogar mit Gott für ihr selbstbestimmtes Leben als Frau. Eine Ordensfrau der Karmelitinnen gibt uns Einblicke in ihre Welt und in ihrer Stadt wird der alte Geist der Mystik und Frömmigkeit wieder lebendig. Nachmittags überqueren wir die Sierra de Gredos und erreichen die berühmte Stadt der 3 Kulturen, Toledo. Eine Panoramfahrt zeigt uns die einmalige Lage dieser UNESCO-Welterbestadt. 240 km (F, A)
Städte
Ávila
Toledo
7. Tag Toledo: Stadt der drei Kulturen
Auch hier im alten Toletum haben die Römer die Grundlagen der Stadt geschaffen, ohne die weder Westgoten noch die verschiedenen islamischen Familienclans sich so schnell hätten etablieren können. Aber 1085 wird die Stadt von Alfons VI. für die Christen erobert und es beginnt ein einmaliges, aber sehr fragiles Leben der Toleranz der drei Religionen. Dieses Zusammenleben war unglaublich fruchtbar, denn ohne die hochentwickelten Wissenschaften, ohne die Handwerkskünste und Handelsbeziehungen der Muslime und der Juden wäre das christliche Toledo nicht so aufgeblüht. Bei dem Stadtspaziergang staunen wir über die vielen Kirchen im Mudejar-Stil, der Baukunst der Muslime für die christlichen Bauherren. Im 12. Jhd. spielt hier der historische Roman von Lion Feuchtwanger: die Jüdin von Toledo, und in den Synagogen der Stadt erfahren wir viel über ihr Leben und die Schwierigkeiten der Juden in der christlich dominierten Stadt. Königin Isabela hat hier für sich eine Grablege errichten lassen, das Kloster San Juan de los Reyes, nach ihrem Sieg bei Toro. Dass sie später einen noch größeren Sieg erringen würde, die Eroberung Granadas, war da noch nicht absehbar. Am Abend genießen wir spanische und jüdische Gerichte. (F, A)
Sehenswürdigkeiten
Kloster San Juan de los Reyes
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Toledo
Granada
8. Tag Auf nach Andalusien - nach Córdoba
Durch die historischen Landschaften Kastiliens und der La Mancha, wo Don Quijote gegen Windmühlen kämpfte, fahren wir durch die wilde Berglandschaft der Sierra Morena in den Süden und erreichen Andalusien. Das milde Klima, unendliche Olivenhaine, Palmenoasen und der Blütenreichtum wurde schon von den Römern geschätzt und von muslimischen Dichtern als der Garten des Paradieses besungen. Im Tal des Quadalquivir liegt Cordoba. Wir bummeln durch die Gässchen und besuchen die blumengeschmückten Patios und genießen die quirlige Atmosphäre. Der Besuch der großen Moschee ist atemberaubend, denn sie ist so groß, dass nach der christlichen Eroberung eine ganze Kathedrale hineingebaut werden konnte, nicht umsonst spricht man vom Säulenwald von Cordoba. Abends tauchen wir bei arabischen Spezialitäten in die wunderbare Atmosphäre Cordobas ein. 340 km (F, A)
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Cordoba
9. Tag Granada: Carmen und die Gitanos des Sacromonte
Wir fahren nach Baena, besuchen eine der traditionsreichsten Ölmühlen des Landes und werden in die Geheimnisse des guten Olivenöls eingeführt. Vorbei an gewaltigen Burganlagen und weißen Dörfern und durch unendliche Olivenplantagen erreichen wir Granada. Zuerst geht es zu Albaicinhügel, von dem wir die beste Aussicht auf die Alhambra haben. Nach einem Rundgang durch das Häusergewirr genießen wir bei einem Fino die einmalige Atmosphäre. Dann erwartet uns der Sacromonte, der heilige Berg hinter Granada, wo wir die Höhlenwohnungen der Gitanos, der spanischen Roma, besuchen. Das Museum führt uns ein in das schwierige und oft leidvolle Leben dieser Randgruppe und spannende Gespräche räumen mit manchen Vorurteilen auf. Hier bekommen wir Einblicke in ihr Leben, ihre Kultur, ihr Frauenbild und in die Welt der Carmen! Prosper Merime, der französische Schriftsteller, schrieb über eine Zigarettenarbeiterin Carmencita aus Granada, in die sich der Graf von Montijo verliebte und sie heiratete: ein Skandal! Georges Bizet komponierte daraus später seine erfolgreichste Oper. 210 km (F, A)
Sehenswürdigkeiten
Alhambra
Städte
Granada
10. Tag Alhambra: ein orientalisches Märchen
Die Wasserspiele der Gärten des Generalife und die glitzernden Wasserläufe in den Palästen, die sich in den Stuckgewölben und den verzierten Säulenhallen spiegeln - die arabische Baukunst verbindet uns mit der Natur und man fühlt sich wie im Paradies. Legenden ranken sich um die Bewohner, die Nasriden, und die luxuriösen Gemächer des Harem regen die Fantasie an. Aber diese Paläste sind auch der Schauplatz von Kämpfen mächtiger Frauen, die ihre Stellung sichern mussten. Unsere Reiseleitung erzählt uns manche Geschichten, die ganz aktuell anmuten: von Liebe, Leidenschaft und Machthunger. Am Nachmittag besuchen wir die prächtige Grabkapelle von Isabela und Ferdinand. Das christliche Vorzeigepaar hatte Spanien durch die Eroberung Granadas religiös und politisch geeint und Papst Alexander VI verlieh ihnen den Ehrentitel 'Katholische Könige', einmalig für eine Königin. Der Nachmittag steht für eigene Unternehmungen zur Verfügung, ob in den orientalischen Märkten mit Stoffen, Gewürzen und Lederwaren, ob in den Teterias mit arabischen Süßigkeiten oder in den angesagten Restaurantvierteln der Studentenstadt. (F)
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Alhambra
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Granada
11. Tag Málaga Sonne, Sand und mehr
Wir zur fahren hinauf in die herrliche Berglandschaft der Alpujarras, in den kleinen Orten lebt man von traditioneller Landwirtschaft und vom berühmten luftgetrockneten Schinken, dem Jamon Serrano. Die Frauen vom Secadero Casa Juan führen uns in die aufwendige Arbeit ein, und natürlich verkosten wir die Spezialität. Die Fahrt entlang der Küste gibt immer wieder Ausblicke auf die beliebten Buchten und Strände der Costa de Sol frei, bevor wir in Málaga ankommen. Eine Panoramafahrt führt uns in die mondäne Hafenstadt ein und beim Stadtrundgang lernen wir natürlich Picasso als berühmten Sohn der Stadt kennen, bevor wir zu den berühmten Töchtern der Stadt kommen: eine ist Maria Zambrano, die Philosophin, die während der Franco-Zeit im Exil leben musste, oder Victoria Kent, die Juristin aus einfachen Verhältnissen, die es als erste Frau in den 1920er Jahren in die Anwaltskammer Málagas geschafft hat. In dieser Tradition der selbstbewussten Frauen stehen auch die Fussballerinnen des MCF, und wir lernen ihre Herausforderungen in einem ihrer Vereinslokale kennen. Die Abendstimmung in der Hafenstadt ist einmalig und im Altstadtviertel lassen wir bei einem typischen Abendessen die Reise Revue passieren und stoßen an auf die Frauen Spaniens und auf uns. 130 km (F, A)
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Malaga