Wandern & Kultur in Tibet

Tibet ist ein autonomer Teil der Volksrepublik China und befindet sich auf einer Hochebene des Himalayagebirges.
Eine Sehenswürdigkeit auf Ihrer Rundreise durch die beeindruckende Landschaft ist das älteste buddhistische Kloster Tibets. Es wurde um das Jahr 775 errichtet. In das riesige Bauvorhaben waren außer dem König ein großer tantrischer Meister sowie der Abt der indischen Klosteruniversität Nalanda involviert. Das Sangye-Kloster in Samye ist aus der Luft betrachtet ein riesiges Mandala. Vor allem hier wurden buddhistische Schriften aus dem indischen Sanskrit ins Tibetische übersetzt. Beginnend mit sieben auserwählten Mönchen wurde hier ein Zentrum aufgebaut, das dazu dienen sollte, die Klostertauglichkeit der Anwärter festzustellen. Der Bau stellt gleichzeitig inmitten eines Machtkampfes zwischen Adel und König den Beginn der tibetischen Klosterkultur dar.
In der Mitte der Anlage steht ein dreistöckiger Tempel, dessen Stockwerke jeweils im indischen, chinesischen oder tibetischen Stil erbaut wurden.  Rundum befinden sich kleine Tempel und an den Ecken des Haupttempels vier große Stupas. Die gesamte Anlage ist von einer Mauer umgeben, auf der 108 kleine Stupas erbaut wurden. Es ist ein unvergleichliches Gesamtkunstwerk, das den Beinamen "Das Unfassbare" trägt.

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Das Rongbuk-Kloster in Shigatse wurde 1902 als Basis errichtet, um die religiösen Einsiedler versorgen zu können, die in noch weiterer Höhe auf dem Mount Everest die dort ansässigen Götter anbeteten. Einst kamen tibetische, nepalesische und sogar Pilger aus der fernen Mongolei zu diesem Kloster, um an den buddhistischen Zeremonien teilzunehmen. In der Kulturrevolution wurde das Kloster völlig zerstört, es wurde jedoch bereits wenige Jahre später wiederhergestellt und ist heute ein beliebtes Ziel für die Teilnehmer einer Rundreise durch China. Das bunt geschmückte Rongbuk-Kloster ist mit dem Gipfel des mächtigen Mount Everest im Hintergrund ein beliebtes Fotomotiv für Touristen. Es bietet aber noch heute auch zahlreichen Mönchen und Nonnen Unterschlupf, wenn die Zahl auch von einst über 500 auf nur noch ca. 30 bis 60 gesunken ist. Die Mönche kommen jeden Abend zu einer religiösen Andacht zusammen, an der auch Urlauber teilnehmen können - ein eindrucksvolles Erlebnis.

Der 6638 m hohe Berg Kailash im Gangdisê-Gebirge in Tibet wird in alten buddhistischen Schriften und Sanskrit-Texten als heiligster Berg und "Nabel der Welt" bezeichnet. Seine Bergspitze hat eine ungewöhnliche symmetrische Form und gleicht einer Pyramide, welche das ganze Jahr über mit Schnee bedeckt ist.
Durch seine besondere Form wird der Kailash im tibetischen Buddhismus auch "Großes Schneejuwel" genannt und als Zentrum eines Welt-Mandalas verstanden. Er ist seit Jahrtausenden ein spiritueller Anziehungspunkt für Anhänger des Hinduismus, Buddhismus, Jainismus sowie der Bön-Religion und wird auch als mythischer "Weltenberg Meru" aufgefasst.
Der Kailash wurde mit Rücksicht auf seine große religiöse Bedeutung bisher noch nicht bestiegen. Eine Umrundung des heiligen Berges in einer mehrtägigen, beschwerlichen Wanderung gilt jedoch als die wichtigste Pilgerreise im Leben der Tibeter, um im Schatten des Berges Erleuchtung zu finden.
In der Nähe des Kailash liegen der heilige Manasarovar-See und der See Raskas-Tal, welche gleichfalls eine mythologische Bedeutung haben.

Das Drepung-Kloster in der Nähe von Lhasa, das als eines der bedeutendsten und einst größten Klöster des tibetischen Buddhismus gilt, zählt zu den spirituellen Höhepunkten einer jeden Tibet-Rundreise.
Die eindrucksvolle Klosteranlage, die auf dem Berg Gephel liegt, wirkt mit ihren weiß getünchten Gebäuden wie eine Stadt am Berg. 
Der Name „Drepung” bedeutet übersetzt „Reishaufen” und ist ein Hinweis auf die dichte Bauweise der Klosterstrukturen, die sich terrassenförmig an den Hang schmiegen.
Das Kloster wurde im Jahr 1416 durch Jamyang Chöje, einen Schüler des großen Reformers Tsongkhapa, gegründet. Drepung erlebte eine rasche Entwicklung zu einem bedeutenden Zentrum der Gelehrsamkeit und war über Jahrhunderte hinweg das größte Kloster Tibets, in dem mehrere tausend Mönche lebten.
Bis zum Bau des Potala-Palastes diente Drepung als Wohnsitz der Dalai Lamas, die dort residierten. Seine große Versammlungshalle, die prachtvoll geschmückten Gebetssäle und die kunstvollen Wandmalereien machen das Kloster bis heute zu einem wichtigen Ort tibetisch-buddhistischer Kultur und Geschichte.
Traditionelle tibetische Baukunst trifft hier auf spirituelle Symbolik – eine besondere architektonische Verbindung, die das Kloster prägt. 
Besonders beeindruckend sind die farbenfrohen Gebetsfahnen, die über die Anlage wehen, sowie der Blick über das Lhasa-Tal, der sich vom oberen Teil des Klosters bietet.
Drepung ist nicht nur ein historischer Ort, sondern auch ein lebendiges Zentrum religiösen Lebens, das bis heute von Gläubigen aus aller Welt besucht wird. 
Besucher können tibetischen Mönchen bei ihren Ritualen zusehen und dabei einen authentischen Einblick in die spirituelle Welt des Hochlandes gewinnen.
Das Kloster ist das ganze Jahr über geöffnet und eignet sich ideal als Ausgangspunkt, um weitere Sehenswürdigkeiten in und um Lhasa zu erkunden, darunter der Jokhang-Tempel und das Sera-Kloster.
Drepung ist mehr als ein Bauwerk, sondern es ist ein Sinnbild tibetischer Identität und gelebter Glaubenstradition, die bis heute fortbesteht.

Der Potala-Palast in Lhasa ist das bekannteste Wahrzeichen Tibets und eines der eindrucksvollsten Bauwerke Asiens. Majestätisch thront er auf dem 130 Meter hohen Marpori, dem „Roten Berg“, und prägt die Silhouette der tibetischen Hauptstadt. 
Als ehemaliger Sitz der Dalai Lamas ist der Potala ein Symbol für den tibetischen Buddhismus und eine der bedeutendsten Pilgerstätten des Landes.
Die Ursprünge des Potala-Palasts reichen bis ins 7. Jahrhundert zurück, als König Songtsen Gampo hier den Grundstein legte. Seine heutige Form erhielt das Bauwerk im 17. Jahrhundert unter dem 5. Dalai Lama. 
Der letzte große Ausbau erfolgte 1922 durch den 13. Dalai Lama, der zwei zusätzliche Stockwerke hinzufügen ließ. Über Jahrhunderte hinweg war der Potala die Winterresidenz der Dalai Lamas, während der Norbulingka-Palast als Sommerresidenz diente.
Der imposante Komplex besteht aus dem Weißen Palast, der einst Wohn- und Verwaltungsräume beherbergte, sowie dem Roten Palast, der religiösen Zwecken diente. Letzterer umfasst prunkvolle Kapellen, Gebetshallen und die Grabstupas von acht Dalai Lamas – darunter die prächtige Ruhestätte des 5. Dalai Lama, für deren Errichtung mehr als 3.700 Kilogramm Gold verwendet wurden.
Trotz der politischen Umbrüche blieb der Potala-Palast weitgehend erhalten – auch während der Kulturrevolution. Heute ist er zwar kein aktives Kloster mehr, doch dient er als Museum und spiritueller Ort. 1994 wurde der Potala gemeinsam mit dem Jokhang-Tempel und dem Norbulingka in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen.
Besucher erwartet im Inneren des Potala-Palasts eine wahre Schatzkammer tibetischer Kunst und Geschichte: kunstvoll verzierte Wandmalereien, goldene Statuen, über 1.000 religiöse Rollbilder (Thangkas) sowie kostbare Manuskripte, die einen tiefen Einblick in den tantrischen Buddhismus gewähren.
Ein Besuch des Potala-Palasts lässt sich ideal mit weiteren Sehenswürdigkeiten in Lhasa verbinden. 
Besonders empfehlenswert sind der Jokhang-Tempel – das spirituelle Herz Tibets – sowie ein Spaziergang über den traditionellen Pilgerweg Barkhor. 
Auch der Norbulingka, einst Sommerpalast der Dalai Lamas, lohnt einen Besuch. 
Von Lhasa aus bieten sich zudem Ausflüge zu beeindruckenden Naturwundern an, etwa zum heiligen Yamdrok-See oder zum Everest-Basislager.
Der Potala-Palast in Lhasa ist nicht nur ein architektonisches Meisterwerk, sondern auch ein Ort tief verwurzelter Spiritualität. Er symbolisiert die kulturelle Identität Tibets und gehört zu den unvergesslichsten Höhepunkten einer Reise durch das Dach der Welt.

Das drei Kilometer nördlich von Lhasa gelegene Sera Kloster ist das dritte der drei großen Staatsklöster des Gelug Ordens.
Der Name bedeutet Wildrose oder Hagebutte.
Das Sera Kloster war ein Studienzentrum, zunächst für die Tantra Lehre, später für Philosophie. Bis 1959
gab es ungefähr 400 sogenannte lesende Mönche, die dort studierten.
Insgesamt beherbergte das Sera Kloster jedoch bis zu 10.000 Mönche. Nach 1959 wurde das Kloster aufgelöst und als Kaserne benutzt.
Ein großer Teil der Gebäude wurde während der Kulturrevolution zerstört, jedoch in den 1980er Jahren
durch die Chinesen renoviert. Der Klosterbetrieb wurde wieder aufgenommen, jedoch nicht die philosophische Fakultät.